ARD Jugendmedientag 2023: Wie KI die Medien verändert

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ARD Jugendmedientag 2023: Wie KI die Medien verändert

ARD Jugendmedientag 2023: Wie KI die Medien verändert

KI verändert die Medien und den Schulunterricht. Der Jugendmedientag liefert Antworten auf jede Menge Fragen.

KI ist das Thema beim Jugendmedientag 2023. Online, in Schulen und beim SWR werden zahlreiche Veranstaltungen für mehr Medienkompetenz angeboten.

Der ARD Jugendmedientag ist ein deutschlandweites Angebot der Landessender der ARD für Schülerinnen und Schüler ab der achten Jahrgangsstufe. Dieses Jahr findet er am 15. November statt und widmet sich deutschlandweit in über 180 Workshops dem großen Themenkomplex Künstliche Intelligenz und dessen Auswirkungen auf unsere Medienwelt. Das diesjährige Motto: „Alles KI?“

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    Der Jugendmedientag
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    Künstliche Intelligenz im Fokus
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    Das Programm: „Alles KI?“
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    Was sonst noch so los ist

Der Jugendmedientag

Beim ARD Jugendmedientag werden jedes Jahr aktuelle Themen der Zeit diskutiert. Und das nicht etwa zwischen Expert*innen, die sich auf einer Bühne mit Fachwörtern übertrumpfen; sondern an Schulen, im Netz und in den Landesabteilungen der ARD. Der Aktionstag für Schulklassen ab der achten Jahrgangsstufe findet in ganz Deutschland statt – mit spannenden Angeboten zur Medienbildung.

Zum mittlerweile fünften Mal laden die Landesrundfunkanstalten der ARD am 15. November ein. Das Ziel: Beim Jugendmedientag sollen Medien und deren Erstellung erlebbar und verständlich gemacht werden. Es geht dementsprechend immer um die großen Fragen und Zusammenhänge: Wie arbeiten Journalisten? Oder wie lassen sich Fake News erkennen? Und wie schaut es eigentlich hinter den Kulissen der großen Medienhäuser aus?

Die Grundidee des Jugendmedientags geht dabei auf eine ähnliche Veranstaltung des Bayrischen Rundfunks (BR) zurück – BR Backstage. „Dort machte man schon jahrelang gute Erfahrungen damit, junge Menschen in den Sender zu holen“, so Julia Kaltenbacher, die beim Südwestrundfunk (SWR) für den Jugendmedientag mitverantwortlich ist. „Eines Tages sprach der damalige ARD-Intendant seinen Wunsch aus, daraus eine ARD-Aktion zu machen. 2019 fand dann der erste Jugendmedientag statt. Und durch Pandemie können wir mittlerweile auch eine starke digitale Schiene anbieten.“

Ziel des Aktionstages ist, die Medienkompetenz für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte zu verbessern. „Medienkompetenz ist eine Superkompetenz“, meint auch Bob Blume, der bekannte „Netzlehrer“ und offizieller Pate des Jugendmedientags, „Es gibt kein Fachgebiet und kein Thema, bei dem Medien und deren Rolle unwichtig wäre. Deshalb ist es so wichtig, darin fit zu werden. Der ARD Jugendmedientag ist der Tag, an dem man hinter die Kulissen der Medienmacher*innen schauen kann, um zu verstehen, wie Inhalte gemacht, Informationen verarbeitet und Nachrichten erstellt werden.“

Künstliche Intelligenz im Fokus

Der Jugendmedientag ist am Puls der Zeit und widmet sich den dringenden Fragen sowie aktuellen Entwicklungen in der Medienwelt. Kein Wunder also, dass die KI dieses Jahr einen Schwerpunkt darstellt. Bob Blume: „Wir sollten die Künstliche Intelligenz weder verteufeln noch unterschätzen. Eines ist klar: Wir müssen uns mit der KI befassen, denn sie wird nicht einfach wieder verschwinden.“ Und das schlägt sich auch in der Ausrichtung des diesjährigen Jugendmedientags wieder.

Viele der über 180 Workshops widmen sich dem Thema KI und untersuchen ihre Auswirkungen auf unsere Welt im Allgemeinen und die Medien im Speziellen. Unter dem Motto „Alles KI?“ geht es den ganzen Tag um Fragen, Tipps und Tricks rund um den Themenkomplex. Welche Auswirkungen wird KI auf die Klassenzimmer der Zukunft haben? Wie nützlich oder problematisch sind Tools wie ChatGPT? Und: Was kann man eigentlich noch glauben, wenn KI immer bessere Fake-Videos streut? „Das Oberthema wird von einem ARD-übergreifenden Gremium festgelegt“, weiß Julia Kaltenbacher. „Die Projektgruppe schaut sich an, was in diesem Jahr besonders relevant für das Schulwesen ist, und da lag das Thema KI natürlich auf der Hand.“

Der Jugendmedientag möchte einen Beitrag leisten, für mehr Transparenz und Verständnis in einer zunehmend digitale Welt, in der die KI gefühlt täglich neue Bestleistungen vollbringt, verblüfft oder verunsichert. Deswegen wird es neben vielen anderen Punkten am 15. November unter anderem den zentralen Livesteam „Studio KI – dein Grundkurs zum Thema Künstliche Intelligenz“ geben, den man im Netz und im Fernsehsender ARD alpha sehen kann. Danach ist er in der Mediathek abrufbar.

Das Programm: „Alles KI?“

Das Programm des Jugendmedientags lässt sich auf drei Bereiche aufteilen: Veranstaltungen in Schulen, in den Rundfunkanstalten und im digitalen Raum. Viele der Events beim SWR in Stuttgart sind bereits ausgebucht, unter anderem der Besuch des Bietigheimer Rappers RIN, der vor einigen Monaten ein von der KI erschaffenes Musikvideo veröffentlicht hat.

Doch allein das online für alle verfügbare Programm bietet jede Menge Live-Diskussionen und Streams. Im Studio KI zum Beispiel gibt es Gesprächsrunden für viele Teilnehmende. Hier setzen sich die Moderations-Teams gemeinsam mit den Jugendlichen und Expertinnen und Experten aus verschiedenen Perspektiven mit den vielen Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz in den Medien auseinander. Es wird untersucht, wozu KI derzeit in der Lage ist und wozu noch nicht. Wie KI Bilder und Musik erzeugt oder wie ChatGPT überhaupt funktioniert. Außerdem wird aufgezeigt, welchen Einfluss KI auf die Schule haben wird und wie sie sich in Zukunft weiterentwickeln wird.

Die Planungen durch alle ARD-Sender hinweg waren durchaus aufwändig, bestätigt auch Kaltenbacher. „Bis Mitte August mussten alle ihre Angebote eingereicht haben. Jeder Sender denkt sich sein Programm selbstständig aus, streckt eigenverantwortlich die Fühler aus und wir haben es dann gebündelt.“

Was sonst noch so los ist

Neben dem Schwerpunkt KI kommen beim Jugendmedientag viele weitere Themen auf den Tisch. Ein Livestream widmet sich beispielsweise der wichtigen und manchmal gefährlichen Rolle der Korrespondentinnen und Korrespondenten, die auf der ganzen Welt verteilt sind und vor Ort berichten. Dafür geht es hinter die Kulissen des Weltspiegels, wo die Zuschauerinnen und Zuschauer live dabei sein können, wenn eine Nachrichtensendung zusammengesetzt wird. So wird eine Sensibilität für den Aufwand geschaffen, der hinter seriös recherchierten Nachrichten steckt.

Die meisten Präsenzveranstaltungen sind, wie oben erwähnt, ausgebucht. Eine Übersicht über noch verfügbare Angebote ist hier online zu finden. Die Filter ermöglichen das Anzeigen der Programmpunkte, die noch freie Plätze haben.

Die Online-Teilnahme läuft über www.ard.de/jugendmedientag. Der Livestream „Studio KI“ findet im linearen Programm ARD Alpha statt, die Behind the scenes zum Weltspiegel in der ARD Mediathek. Die Digitalen Workshops finden per BigBlueButton als geschlossene Videokonferenzen statt.

„Viele Schülerinnen und Schüler empfinden diesen Tag als Bereicherung", betont Kaltenbacher vom SWR. Das große Ziel ist klar: Jugendliche für validen Journalismus und Medien zu begeistern und zu sensibilisieren. 

Stand: November 2023

Weiterführende Informationen

Über den Autor

Björn Springorum ist freier Journalist und Schriftsteller. Er schreibt u.a. für die Stuttgarter Zeitung, den Tagesspiegel und konzipiert Comic-Geschichten für “Die drei ???". Als Schriftsteller hat er bislang fünf Kinder- und Jugendbücher verfasst. Zuletzt erschienen: “Kinder des Windes" (2020), Thienemann Verlag. Er lebt in Stuttgart.