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Allgemein bildende Schulen
Das Ziel von zeitgemäßer Medienbildung muss sein, Kinder und Jugendliche zu kritischen, souveränen Nutzerinnen und Nutzern und Gestalterinnen und Gestaltern ihrer eigenen Welt werden zu lassen und sie so zur aktiven und selbstbestimmten Teilhabe in der digitalen Welt zu befähigen. Neben basalen Bedienkompetenzen nimmt vor allen Dingen der Jugendmedienschutz und die informatische Bildung eine immer wichtigere Rolle in der schulischen Medienbildung ein. Fehlentwicklungen wie Hate Speech, Fake News, Verschwörungstheorien, problematische Schönheitsbilder und sexualisierte Gewalt stehen vielen Vorteilen wie einer besseren Vernetzung, Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks und vielfältigen Informationsformen gegenüber. Als wichtige Orte der Sozialisation haben Schulen hier den Auftrag, den Schülerinnen und Schülern eine Richtschnur und einen moralischen Kompass in einer bereits weit fortgeschrittenen digitalisierten Welt des 21. Jahrhunderts mitzugeben. Darüber hinaus hat Medienbildung auch einen Beitrag zu all jenen Qualifikationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zu leisten, die später in Ausbildung und Beruf gefordert werden.
Allgemein bildende Schulen
Die Vermittlung von Medienkompetenz erfolgt in den allgemein bildenden Schulen sowohl in konkret ausgewiesenen Unterrichtsfächern, wie zum Beispiel dem Grundkurs Informatik, als auch fächerintegriert. In allen weiterführenden, allgemeinbildenden Schularten gibt es darüber hinaus spezifische Wahl- und Profilfächer, die eine vertiefte Auseinandersetzung und vertiefte Kenntnisse mit der digitalen Welt von heute bieten. Die Landesregierung hat darüber hinaus die Medienbildung in den Bildungsplänen als eine von sechs Leitperspektiven fest verankert. Durch den spiralcurricularen Aufbau werden in jeder Jahrgangsstufe die erworbenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen und altersspezifisch erweitert.
Schulische Bildung von jungen Menschen mit Behinderung in allgemeinen Schulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren
Bei der schulischen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen sind moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ebenso relevant wie in den anderen Schularten. Der Einsatz digitaler Medien ist auch in den Bildungsplänen für die sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren verankert. Digitale Medien sind für diese Kinder darüber hinaus wesentliche Lern- und Übungsmedien sowie prothetisches Hilfsmittel, indem sie die Möglichkeiten zum schulischen Lernen grundlegend erweitern. Die Nutzung digitaler Medien wird somit in allen Unterrichtsfächern im Alltag eingeübt. Auch bei der Konzeption der Digitalen Bildungsplattform werden die gesetzlichen Vorgaben zur medialen Barrierefreiheit umgesetzt.
Darüber hinaus wurden in d
vergangenen Jahren auch diverse Projekte durchgeführt, wie z. B. sonderpädagogische Multimedia Lernwerkstätten, die Entwicklung der lernunterstützenden Multimedia Software „Lernkiste“ für Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Behinderung bzw. Lernbeeinträchtigung, die Informationsinitiative „Besondere Kinder – Besondere Wege“, der Arbeitskreis Computergestütztes Lernen für Schülerinnen und Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen (CLUKS-Forum) und die Entwicklung der blindenspezifischen Umsetzung des ECDL (Europäischer Computer Führerschein). Des Weiteren stehen Schulen und Eltern sogenannte Medienberatungszentren zur Verfügung, die in den Bereichen assistive Hilfsmittel und digitale Barrierefreiheit für Schülerinnen und Schülern mit Behinderung Beratungsangebote vorhalten.Schulartübergreifende medienpädagogische Maßnahmen
Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) mit Sitz in Stuttgart bildet den institutionellen Rahmen für ein wissenschaftsbasiertes, zentral gesteuertes und auf Unterrichtsqualität fokussiertes Ausbildungs-, Fortbildungs- und Unterstützungssystem für alle allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg. Das ZSL und seine sechs Regionalstellen bieten neben den jährlich gut 2000 schulart- und fächerübergreifenden Fortbildungen im Bereich der Digitalisierung und Medienbildung auch Fortbildungen zum konkreten fachspezifischen Einsatz digitaler Medien für alle Fächer und Schularten an. Dazu passende qualitätsgeprüfte Unterrichts- und Fortbildungsmaterialien sind auf dem Landesbildungsserver und dem Lehrerfortbildungsserver zu finden. Bei allen Fortbildungs- und Unterstützungsangeboten des ZSL stehen didaktisch-pädagogische Aspekte im Mittelpunkt. Das ZSL entwickelt auch das Softwarepaket für das Lernmanagementsystem MoodleBW, das den Schulen als Landeslösung zur Verfügung gestellt wird und eng mit dem Fortbildungs- und Unterstützungsangebot verzahnt ist. Auf dem Portal „lernen über@ll“ werden Informationen bereitgestellt, die sich mit dem Thema „Lehren und Lernen in einer digitalen Welt“ in all seinen verschiedenen Facetten auseinandersetzen.
Schulartübergreifend sind auch das LMZ sowie die landesweit 38 Stadt- und Kreismedienzentren wichtige Stützpfeiler in der Vermittlung der Medienbildung. Hiermit verfügt Baden-Württemberg über das bundesweit dichteste Netz an medienpädagogischer Beratung. Das Thema zukunftsorientiertes Lernen fördert das LMZ durch Beratungen und Workshops zu Themen wie Extended Reality, Künstliche Intelligenz, Design & Future Thinking sowie weiteren Trends mit Bezug auf das Bildungswesen. Im Bereich Game-based Learning bietet das Projekt BLOCKALOT vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten für den datenschutzkonformen Einsatz von Minetest in der Schule. Gemeinsam im Verbund mit den Medienzentren erreicht das LMZ u. a. über das „Schüler-Medienmentoren-Programm“, das „Eltern-Medienmentoren-Programm“ und das Programm „101 Schulen“ jährlich rund 40.000 Personen mit etwa 1.500 Veranstaltungen. In der SESAM Mediathek stehen derzeit außerdem ca. 350.000 pädagogisch und lizenzrechtlich geprüfte Medien zur Verfügung, welche Lehrkräfte und Lernende kostenfrei nutzen können.
Als Partner der Lehrkräftefortbildung unterstützt das LMZ in den Bereichen Innovation, grundlegende technische und medienpädagogische Kompetenzen sowie Jugendmedienschutz. Zu den Angebotsformaten zählen neben landesweiten Großveranstaltungen auch individuelle schulinterne Fortbildungen sowie Basisschulungen und Selbstlernkurse. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zur Fortbildung gibt es auch mit der LFK. Das Netzwerk „Referenzschulen – Entwicklungsnetzwerk digitaler Transformation“ vernetzt schulische Akteure und Entwicklungsvorhaben landesweit und schulartübergreifend anhand Schwerpunktthemen der Digitalisierung.
Unter dem Motto #RespektBW tritt die vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport geförderte Landeskampagne „Bitte Was?! – Kontern gegen Fake und Hass“ des LMZ mit Mitmach-Challenges, einer Informationskampagne, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte sowie öffentlichkeitswirksamen Events und Workshops für ein gutes gesellschaftliches Miteinander und einen respektvollen Umgang im Netz ein.
Das LMZ ist zudem wichtiger Akteur zur Förderung der Medienkompetenz. So zählt das LMZ für sein Online-Portal und dessen Informationsangebote jährlich mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher. Darüber hinaus gibt es in Baden-Württemberg eine Vielzahl an weiteren Projekten und Angeboten verschiedenster Träger und Bildungseinrichtungen (z. B. LFK, MFG, ajs, SWR, etc.), die sich alle für eine Stärkung der Medienbildung einsetzen.
Medienbildung und Digitalisierung sind mittlerweile grundlegende, umfassende und systematische Daueraufgaben im gesamten schulischen Bildungswesen. Insgesamt lassen sich hierbei vier Handlungsfelder identifizieren:
- Infrastruktur und Ausstattung: Die Herstellung der technischen Voraussetzungen für einen gelingenden Unterricht im 21. Jahrhundert;
- Aus-, Fort- und Weiterbildung: Die Qualifizierung von Lehrkräften für einen zeitgemäßen Unterricht;
- Lernen und Lehren: Die didaktisch-methodische Verankerung von (digitalen) Medien im Unterricht;
- Prozesse und Organisation: Die Digitalisierung und Optimierung von schulischen Prozessen und Kommunikationsformen.
Hierzu gehört auch die Stärkung des Verständnisses für Hintergrundprozesse im Bereich der Informatik sowie allgemeine IT-Kenntnisse. Weiterhin sind auch Zukunftstechnologien wie 3D-Druck (unter Beachtung der an Schulen geltenden arbeitsschutzrechtlichen Regelungen), VR- und AR-Anwendungen sowie die Möglichkeiten des Game-based, KI- und datengestützten Lernens weiter zu reflektieren. Auch Modellprojekte zur besseren Vernetzung und Best-Practice-Beispiele spielen zukünftig eine immer größere Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz.
Lehren und Lernen: Medienbildung in der Grundschule
Medien sind selbstverständlicher Teil der Lebenswelt von Kindern im Grundschulalter. Viele Grundschulen verfügen nicht zuletzt dank des DigitalPakt Schule über eine grundlegende Medienausstattung. In der Umsetzung der Leitperspektive Medienbildung stehen Unterstützungsleistungen des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, des Landesmedienzentrums und der Stadt- und Kreismedienzentren zur Verfügung, die auf die speziellen Anforderungen der Grundschule zugeschnitten sind. Die besonderen Bedürfnisse der Grundschule adressiert auch die Netzwerklösung paedML® für Grundschulen, ein eigenes Grundschul-Moodle des ZSL, sowie das Referenzschulmodell des LMZ, in dem sich Leuchtturmschulen im Bereich der Elementarbildung zusammengeschlossen haben. Der Vernetzungsgedanke im Bereich der Grundschulen wird zukünftig fortgesetzt und weiter ausgebaut.
Lehren und Lernen: Basiskurs Medienbildung und Informatik in der Sekundarstufe
Mehrere Elemente des Faches Informatik sind mittlerweile im Bildungsplan fest etabliert worden. Darüber hinaus bietet die Leitperspektive Medienbildung einen übergeordneten Rahmen und ist unmittelbar in den jeweiligen Fachplänen verankert.
Um gesellschaftliche und mediale Entwicklungen aufzugreifen, wurde mit der Einführung der Bildungspläne zum Schuljahr 2016/17 in Baden-Württemberg Medienbildung spiralcurricular und fächerintegrativ verankert. Schülerinnen und Schüler treten mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, Kompetenzen und Befähigungen in die Klassen 5 der weiterführenden Schulen ein. Ein Basiskurs Medienbildung in Klasse 5 im Umfang von 35 Unterrichtsstunden schafft einheitliche Voraussetzungen für eine spätere Medienbildung für alle Schülerinnen und Schüler. Er übernimmt damit eine Brückenfunktion an der Schnittstelle zwischen Grundschule und weiterführender Schule. Der Basiskurs kann wöchentlich oder z. B. im Rahmen einer Kompaktwoche unterrichtet werden.
Neben dem in der Klassenstufe 5 vorgesehenen Basiskurs Medienbildung sind in der Sekundarstufe I weitere Unterrichtsfächer und -elemente in den Stundentafeln der jeweiligen Schularten festgeschrieben. Hierzu zählt das Fach Informatik (Aufbaukurs Informatik Klasse 7) in allen allgemeinbildenden Schularten, das Wahlfach Informatik an Hauptschulen, Werkrealschulen und Realschulen sowie das Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP) an Gemeinschaftsschulen und den allgemeinbildenden Gymnasien.
Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für Hintergründe, Mechanismen und Funktionsweisen von informatischen Systemen entwickeln. Dabei ist es von großer Bedeutung, nicht nur zu wissen, wie Anwendungen genutzt werden, sondern auch ihre Funktionsweise zu verstehen. Bei der Erstellung von informatischen Produkten erleben die Schülerinnen und Schüler, wie sie selbst gestalterisch tätig werden können und erfahren dabei ihre Selbstwirksamkeit. Ein Bewusstsein für die Existenz und Relevanz der Beeinflussungen durch informatische Systeme sowie die Erfahrung, informatische Systeme selbst mitgestalten zu können, tragen dazu bei, dass sie zukünftig als mündige Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft verantwortungsvoll Entscheidungen treffen können.
In der gymnasialen Oberstufe können allgemeinbildende Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe, die sich an dem entsprechenden Schulversuch beteiligen, über den bereits seit längerem existierenden zweistündigen Kurs hinaus auch Informatik als dreistündiges Basisfach und als fünfstündiges Leistungsfach anbieten. Somit kann an diesen Schulen in Informatik eine mündliche bzw. schriftliche Abiturprüfung abgelegt werden.
Prozesse und Organisation: Innovationsprogramm „Digitale Schule“
Um die Digitalisierung der Schulen konsequent und flächendeckend umzusetzen, wird mit dem Innovationsprogramm Digitale Schule unter Einbezug des ZSL, des IBBW und des Medienzentrenverbunds die digitale Schulentwicklung an den Schulen mittelbar und unmittelbar mit 4,0 Millionen Euro jährlich gefördert. Dabei werden vor allem die Aspekte Diagnostik und Förderung, Kommunikation, Begabtenförderung, Schulentwicklung und Schulorganisation, auch mit Blick auf die Lehren aus der Corona-Pandemie, betrachtet und wichtige Transformationsimpulse in unterschiedlichen Handlungsfeldern gesetzt.
Ein zentrales Element ist hierbei das webbasierte Erhebungsinstrument „Tool Digitale Schule“, mit Hilfe dessen Schulen ihren Entwicklungsstand im Hinblick auf die Digitalisierung freiwillig erfassen und die Ergebnisse für die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung nutzen können.
Digitale Bildungsplattform
Die Digitale Bildungsplattform (DBP) stellt Werkzeuge für den digital unterstützten Unterricht, die sichere Kommunikation und die Zusammenarbeit bereit. Über ein Identitäts- und Accessmanagement (IdAM) werden die Bausteine gebündelt und erschließbar. Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler erhalten je nach Rolle und Rechten Zugriff darauf. Durch den modularen Aufbau wird die digitale Souveränität umgesetzt und die Abhängigkeit von einzelnen Lösungen oder Anbietern reduziert. Alle Bausteine der DBP werden auch hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit und der Usability geprüft. Sie soll so vielen Nutzenden wie möglich zugänglich gemacht werden und somit barrierefreie Software als Norm etablieren. Die Landesregierung erachtet den barrierefreien Zugang zu digitalen Medien als dauerhaften und iterativen Prozess, der projektbegleitend auch fortgeführt werden wird. Die Umsetzung der DBP erfolgt mit Unterstützung durch die BITBW als Technologiepartner.
Zentrale Bausteine der DBP sind bereits jetzt erfolgreich im Einsatz. Die Lernmanagementsysteme itslearning und Moodle werden an zahlreichen öffentlichen Schulen produktiv genutzt. Der sichere Messenger Threema ist bei über 52.000 Lehrkräften im Einsatz und kann von öffentlichen Schulen in eigener Zuständigkeit auf weitere Kommunikationsgruppen erweitert werden. Bei der landesweiten E-Mail für Lehrkräfte in Verbindung mit dem Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte arbeiten das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die BITBW intensiv an einer Lösung, welche den Lehrkräften flächendeckend zur Verfügung gestellt werden könnte. Das IdAM als zentraler Einstieg in die Digitale Bildungsplattform und zur Rechteverwaltung wird den öffentlichen Schulen im Laufe des Jahres 2023 schrittweise zur Verfügung gestellt werden. Mit der DBP werden die öffentlichen Schulen von administrativen, sicherheitstechnischen und datenschutzrechtlichen Aufgaben entlastet und erhalten Handlungssicherheit.
Modellversuche und Zukunftstechnologien
Auf dem Weg in die digitale Zukunft bieten digitale Technologien zahlreiche neue pädagogische Chancen und Ansatzmöglichkeiten, um den Fachunterricht wirksamer zu gestalten, zu bereichern und individualisierte Lernprozesse zu unterstützen. Bei der Entwicklung und Umsetzung entsprechender Konzepte werden die Haupt- und Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien in vielfältiger Weise unterstützt und vernetzen sich in schulartspezifischen Projekten. So arbeiten im Rahmen des Digitalisierungsprojekts „Realschul-Trios“ inzwischen 66 Realschulen zusammen, um Schule und Unterricht systematisch und digitalisierungsbezogen voranzubringen. Zahlreiche Gemeinschaftsschulen sind im Rahmen des Referenzschulmodells des LMZs Teil eines Netzwerkes, in dem sie sich zu aktuellen Medienbildungs- und Digitalisierungsthemen austauschen, verschiedene Entwicklungsziele gemeinsam bearbeiten und gezielt vorantreiben.
Mit fortschreitender Entwicklung im digitalen Bereich werden auch „Zukunftstechnologien“ wie Virtual Reality, Augmented Reality und der – unter Beachtung der an Schulen geltenden arbeitsschutzrechtlichen Regelungen – 3D-Druck im schulischen Bereich immer wichtiger. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg digital@bw und der Dachmarke „3D erleben“ von ZSL und LMZ wurde die Einrichtung von Makerspaces oder auch FABLabs an insgesamt 14 Medienzentren im Land mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert.
Infrastruktur und Ausstattung: DigitalPakt Schule und Breitbandausbau
Mit dem DigitalPakt Schule unterstützt der Bund die Schulen und Kommunen im Land maßgeblich finanziell. Von den insgesamt ca. 5 Milliarden Euro, die zur Verfügung gestellt wurden, entfallen ca. 650 Millionen Euro auf Baden-Württemberg. Aus diesem Budget können Schulen und Träger Fördermittel zur Verbesserung ihrer technischen Infrastruktur beantragen. Anfang 2023 waren hiervon bereits 98 Prozent der Mittel per Antrag gebunden.
Durch das sogenannte Sofortausstattungsprogramm für Schülerendgeräte erhielten die Schulträger, die für die sächliche Ausstattung der Schulen verantwortlich sind, hierbei weitere Unterstützung. Die vom Bund zur Verfügung gestellten 65 Millionen Euro verdoppelte die Landesregierung aus eigenen Mitteln auf 130 Millionen Euro. Hiervon konnten rund 230.000 mobile Schülerendgeräte beschafft werden. Komplettiert wurden die schulischen Unterstützungsleistungen durch das 65 Millionen Euro schwere Förderprogramm „Lehrerendgeräte“, aus dem rund 100.000 mobile Lehrerendgeräte beschafft werden konnten, sowie das Admin-Förderprogramm im Rahmen von 65 Millionen Euro, das die Schulen und Träger bei der Administration der neu angeschafften technischen Infrastruktur unterstützt.
Ein hochleistungsfähiges Breitbandnetz ist wesentliche Voraussetzung für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die vermehrte Digitalisierung verschiedenster Bereiche macht die Breitbandverfügbarkeit zu einem maßgeblichen Faktor, der sich auf unsere gesamte Gesellschaft und unser wirtschaftliches, soziales und politisches Handeln erstreckt. Die Landesregierung hat die Wichtigkeit der Versorgung mit schnellem Internet erkannt und sich das Ziel gesetzt, bis 2025 flächendeckende Gigabitnetze im Land auf den Weg zu bringen. Derzeit verfügen bereits 62,09 Prozent aller Schulstandorte in Baden-Württemberg über einen gigabitfähigen Internetanschluss. Neben dem intensiven eigenwirtschaftlichen Ausbau werden im Rahmen der Breitbandförderprogramme von Bund und Land auch Glasfaseranschlüsse für Schulstandorte mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt.