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Pressemitteilung
Mit zehn bis elf Jahren zählen vier von fünf Kindern zu den Internetnutzer*innen und bei den Zwölf- bis 13-Jährigen nehmen mit 94 Prozent fast alle Kinder Online-Dienste in Anspruch. Dies sind Ergebnisse der KIM-Studie 2018 (Kindheit, Internet, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest.
Bei der Betrachtung der regelmäßigen (mind. einmal pro Woche ausgeübten) Tätigkeiten im Internet sind die Recherche über Suchmaschinen (65 %), das Verschicken von WhatsApp-Nachrichten (62 %) und YouTube-Videos (56 %) die meistgenannten Beschäftigungen der Internetnutzer*innen.
Ein knappes Drittel hört über das Internet regelmäßig Musik. Im Laufe einer Woche nutzt jeweils jede*r Vierte Facebook oder Wikipedia bzw. verschickt E-Mails. Ein Fünftel (21 %) ist mindestens wöchentliche*r Snapchat-Nutzende*r, 17 Prozent nutzen regelmäßig Instagram. Fernsehsendungen werden von 16 Prozent über das Internet angesehen, zwölf Prozent nutzen TikTok. Die Nutzung von Social Media-Angeboten ist vor allem für ältere Kinder relevant.
Eine zentrale Bedeutung im Alltag nimmt WhatsApp ein. Dies betrifft vor allem Kinder ab zehn Jahren, hier nutzen 73 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen und 83 Prozent der zwölf- bis 13-jährigen Internetnutzer täglich WhatsApp (6-7 Jahre: 17 %, 8-9 Jahre: 36 %). Insgesamt betrachtet - bezogen auf alle befragten Kinder - gibt damit jedes dritte Kind an, diesen Messenger jeden oder fast jeden Tag zu nutzen.
Die Nutzung von Medien spielt nicht nur in der Freizeit eine Rolle. Auch in der Schule kommen digitale Geräte zum Einsatz, allerdings passiert dies derzeit noch sehr punktuell. Etwa jede*r dritte Schüler*in verwendet im Unterricht zumindest einmal pro Woche einen klassischen Computer (31 %). Mobile Geräte wie ein Handy oder Smartphone (16 %) sowie Notebooks oder Laptops (15 %) werden noch seltener eingesetzt. Bei jeder oder jedem zehnten Schüler*in (11 %) kommt zumindest einmal pro Woche ein Whiteboard zum Einsatz. Auch sind derzeit Tabletklassen noch die Ausnahme, nach Angaben der befragten Schulkinder werden im Laufe einer Woche Tablets nur bei acht Prozent der Schüler im Unterricht verwendet.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der KIM-Studie 2018, dass der mediale Alltag der Grundschüler*innen trotz hoher Dynamik der Medienwelt insgesamt im Großen und Ganzen von hoher Stabilität gekennzeichnet ist. Neue Angebotsformen und Verbreitungswege von Bewegtbild oder sich bei Jugendlichen dynamisch entwickelnde Social Media-Plattformen sind meist erst für ältere Kinder relevant. Insgesamt bildet das Fernsehen noch immer die stärkste Säule im Medienalltag, onlinebasierte Bewegtbildnutzung (z. B. YouTube) gewinnt an Bedeutung. Vor allem ab etwa zehn Jahren nimmt die Nutzung von Streaming-Angeboten deutlich zu, gleiches gilt für Social Media und Messengerdienste.
Die Studienreihe KIM (Kindheit, Internet, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2018 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher*innen im Frühsommer 2018 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt.