#UseTheNews: Das „Jahr der Nachricht“ stärkt unser Zusammenleben

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#UseTheNews: Das „Jahr der Nachricht“ stärkt unser Zusammenleben

#UseTheNews: Weshalb das „Jahr der Nachricht“ unser Zusammenleben stärkt

Egal ob Eltern oder Kinder: Alle müssen Zugang zu gut recherchierten Nachrichten haben.

2024 ist das „Jahr der Nachricht“. Die von vielen Rundfunkanstalten, Medienhäusern und zahlreichen Partnern begleitete Initiative #UseTheNews setzt sich für den Wert vertrauenswürdiger Informationen ein.

In unserer modernen Welt können wir uns immer weniger auf Quellen und die Echtheit von Bildern verlassen. Künstliche Intelligenz, Deep Fakes und gezielte Desinformation fluten die sozialen Medien, verunsichern und wühlen auf. Die Kampagne #UseTheNews will ein ganzes Jahr lang gegensteuern und auf den Wert gut recherchierter Nachrichten aufmerksam machen. Deswegen wird 2024 zum „Jahr der Nachricht“. Auch, weil eine Demokratie nur dann funktionieren kann, wenn alle wissen, welche Elemente ihr schaden können.

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    Was ist #UseTheNews?
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    Wer steht hinter #UseTheNews?
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    Einsatz für gute Recherche
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    Was passiert im „Jahr der Nachricht“?
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    Der Wert der Pressefreiheit

Was ist #UseTheNews?

2024 feiern wir in Deutschland 75 Jahre Grundgesetz. Und somit auch den wichtigen Artikel 5, der Meinungs- und Pressefreiheit garantiert und schützt. Aus diesem Anlass haben zahlreiche Rundfunkanstalten, Medienmacher*innen und Partner*innen #UseTheNews ins Leben gerufen – das „Jahr der Nachricht“, das für die elementare Bedeutung von vertrauenswürdigen journalistischen Informationen sensibilisieren soll. „Die Zeiten sind schwierig, aber gerade deshalb wird jetzt guter Journalismus gebraucht wie nie“, so SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke, der zugleich Mitglied des Kuratoriums von #UseTheNews ist. „Und diese Aktion zeigt mir, dass Qualitätsmedien zusammenstehen können. Denn jetzt darf nicht die Stunde der Vereinfacher sein, die in Wahrheit keine Antworten haben. Das zu enttarnen, ist Aufgabe von Journalismus. Und da bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das gelingt.“

Geplant ist in diesem Jahr viel. Im Zentrum steht jedoch eine Öffentlichkeitskampagne, die unter dem Claim „Vertraue Nachrichten, die stimmen statt Stimmung machen“ in der breiten Bevölkerung auf die Gefahren der Desinformation aufmerksam machen soll. Es geht darum, den kompetenten Umgang mit vertrauenswürdigen Informationsquellen zu stärken. „Diese Herausforderung meistern wir nur“, so Intendant Kai Gniffke, „wenn wir zusammen für Qualitätsjournalismus und gegen Desinformation einstehen: Verlage, öffentlich-rechtliche und privatwirtschaftlich geführte Qualitätsmedien. Die Initiative #UseTheNews steht genau dafür – für ein gemeinsames, medienübergreifendes Engagement für den demokratischen Austausch und den Zusammenhalt der Gesellschaft.“

Wer steht hinter #UseTheNews?

Unsere Gesellschaft ist extrem vielfältig. Deswegen ist es unerlässlich, dass auch bei #UseTheNews private und öffentliche Partnerinnen und Partner gemeinsam an einem Strang ziehen: Neben dem Initiator DPA, der ARD, dem ZDF und RTL/ntv sind auch mehrere Verlagshäuser wie DER SPIEGEL oder die Funke-Gruppe dabei. Darüber hinaus beteiligen sich verschiedene Landesmedienanstalten, die Bundeszentrale für politische Bildung oder das Leibniz-Institut für Medienforschung. Kai Gniffke: „Das ist schon eine besondere Allianz.“

Für ihn ist das eine einzigartige Anstrengung, die es in der Form noch nicht gegeben hat. Private Rundfunkanbietende, öffentlich-rechtliche Häuser, Verlage oder Landesmedienanstalten ziehen an einem Strang. „Aber auch der öffentliche Sektor unterstützt das ‚Jahr der Nachricht’“, betont Gniffke, „zum Beispiel die Freie und Hansestadt Hamburg. Hinzu kommen Ende 2024 die Veröffentlichung eines Praxis-Whitepapers für Redaktionen sowie eine begleitende wissenschaftliche Untersuchung. Das ‚Jahr der Nachricht‘ hat also viele Facetten.“ Wie unsere Gesellschaft eben auch.

Einsatz für gute Recherche

Natürlich ist es nicht damit getan, ein „Jahr der Nachricht“ auszurufen und danach wieder alles zu vergessen. Der Wert einer gut recherchierten Nachricht sollte vielmehr etwas sein, das uns täglich umtreibt, für das wir uns täglich einsetzen. „Aktuelle Studien zeigen“, so Kai Gniffke weiter, „dass immer mehr Menschen als Nachrichtenquelle nicht mehr nur die klassischen Medien nutzen. Gleichzeitig hat die Zunahme von Desinformationen in den sozialen Medien zu deutlich mehr Verunsicherung und Misstrauen gegenüber Nachrichten geführt. Das ist für mich nicht neu: Während meiner vielen Jahre als Chefredakteur von ARD Aktuell war ich auch verantwortlich für die Marke „tagesschau“. Da haben wir versucht, dem entgegenzuwirken: Mittlerweile ist die Tagesschau auf Instagram und TikTok sehr erfolgreich.“

Für den Intendanten ist das eine zentrale Botschaft: Es sei noch nicht zu spät, betont er, auch junge Menschen für Nachrichten zu begeistern. „Die Nachrichten müssen nur so gemacht sein, dass sich junge Menschen angesprochen fühlen. Deswegen ist mir das auch persönlich so ein Anliegen.“ Das Ziel von #UseTheNews sei es also vor allem, ein Bewusstsein für Qualitätsnachrichten zu schaffen – „also für Nachrichten, die nach bestimmten ethischen und journalistischen Standards produziert werden“, erklärt der Intendant. „Und für Nachrichten, bei denen diese Standards auch kontrolliert werden. Diese Qualitätsmedien müssen wir den Anbietern gegenüberstellen, die eben nicht nach diesen Standards arbeiten. Bei denen die Quellenangabe nicht ganz so wichtig ist und bei denen auch gerne mal ein Gerücht in die Welt gesetzt wird. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen, das wollen wir mit dem ‚Jahr der Nachricht‘ erreichen.“

Was passiert im „Jahr der Nachricht“?

Deswegen ist es auch mehr als eine Kampagne, betont Kai Gniffke. Für ihn steht ein eigens eingerichteter Social News Desk im Zentrum. „Der ist in Hamburg zu Hause. Dort werden vor allem junge Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Medienhäusern zusammenarbeiten und junge Nachrichtenangebote machen.“ Darunter sind auch Mitarbeitende des SWR. Das Ziel: Junge Menschen sollen Nachrichten für ihre Generation produzieren.

„Das muss noch nicht das große neue Ding im Netz werden, sondern soll vor allem junge Medienmacherinnen und -macher aus Printhäusern, Radio und Bewegtbildanbietern zusammen bringen – in einer Art Nachrichtenwerkstatt oder Newslab. Schulklassen sollen dabei auch mitmachen können“, erklärt der Intendant. Zusätzlich sind regionale Newscamps zum „Jahr der Nachricht“ geplant. Dort sollen Schülerinnen und Schüler digitalen Journalismus zum Anfassen erleben können.

Der Wert der Pressefreiheit

Wie wichtig eine großangelegte Aktion wie #UseTheNews ist, zeigen auch nackte Zahlen: Deutschland findet sich in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 21 wieder. Ein verheerendes Ergebnis und eine Platzierung, die niemandem genügen kann. Auch dafür kann und soll #UseTheNews ein Aufrüttler sein. „Ein Pfeiler unseres Grundgesetzes ist die Meinungs- und Pressefreiheit“, nickt Gniffke. „Deswegen wollen wir in diesem Jahr noch einmal ganz bewusst zeigen, wie wichtig freier Zugang zu Informationen ist. Am Ende ist dieser freie Zugang zu Informationen auch die Basis für unser Zusammenleben, für Meinungsbildung, für Demokratie. Dieser freie Zugang zu Informationen hat unser Land groß und auch leistungsfähig gemacht.“

Stand: Februar 2024

Weiterführende Informationen

Über den Autor

Björn Springorum ist freier Journalist und Schriftsteller. Er schreibt u.a. für die Stuttgarter Zeitung, den Tagesspiegel und konzipiert Comic-Geschichten für “Die drei ???". Als Schriftsteller hat er bislang fünf Kinder- und Jugendbücher verfasst. Zuletzt erschienen: “Kinder des Windes" (2020), Thienemann Verlag. Er lebt in Stuttgart.