Weihnachten | Kindern Roboter schenken

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Weihnachten | Kindern Roboter schenken

Mädchen spielt mit Spielzeugroboter und ihr kleiner Bruder schaut zu.
Geschenke Per Befehl fahren, lachen, blinken oder greifen die Roboter. Kinder können sozusagen am lebenden Objekt lernen, wie man programmiert.

Kindern Roboter schenken

Manche Zeitgenossen behaupten, dass Programmieren die Kulturtechnik des kommenden Jahrhunderts sein wird. Was liegt da näher, unsere Kinder schon so früh wie möglich an das Programmieren heranzuführen? Wenn Sie sich überlegen, ihren Kindern Roboter, programmierbare Mini-PCs oder Bastel-Sets zu schenken, dann sollten Sie folgende Fragen klären:

  1. 1
    Programmieren, wozu?
  2. 2
    Kann Programmieren mit Lesen, Schreiben, Rechnen gleichgestellt werden?
  3. 3
    Wozu der Roboter?
  4. 4
    Manche Eltern halten Roboter für „typisches Jungenspielzeug“. Sprechen die Roboter auch Mädchen an?
  5. 5
    Was kommt auf die Eltern zu, wenn sie sich für ihre Jüngsten einen Roboter zulegen?
  6. 6
    Ab welchem Alter sind die Roboter geeignet?
  7. 7
    Welche Alternativen gibt es?
  8. 8
    Fazit: Spielspaß und Bildung in einem

Programmieren, wozu?

Der Mensch des 21. Jahrhunderts ist von Programmiersprache – neudeutsch „Code“ – umgeben. In Waschmaschinen, Autos, Fahrkartenautomaten sowie auch Smartphones funktioniert nichts, ohne dass dem Gerät vorher per Programmiersprache erklärt wurde, was es tun soll. Die Fähigkeit per Code Maschinen zu steuern, Informationen zu verarbeiten und zugänglich zu machen, wird für den Arbeitsmarkt der Zukunft immer wichtiger.

Beim Programmieren wird mehr verlangt, als nur eine Abfolge von Befehlen zu verketten. Logik, Abstraktion, Kollaboration sowie soziale Kompetenz werden bei der Softwareentwicklung vorausgesetzt. Programmieren überschneidet sich mit ganz vielen wissenschaftlichen Bereichen: wer programmiert, benötigt auch Kenntnisse in Mathematik, Physik, Psychologie und Ethik. Bei der Interaktion von Mensch und Maschine hängen all diese Disziplinen mit einander zusammen.

Kann Programmieren mit Lesen, Schreiben, Rechnen gleichgestellt werden?

Über diese Frage gibt es eine Grundsatzdiskussion: die einen sagen, dass „Programmieren können“ nicht automatisch bedeutet, mit den Herausforderungen der digitalen Welt besser zurecht zu kommen. Auch würden Programmierkenntnisse nicht automatisch zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt führen. Stattdessen sollte vermittelt werden wie man generell Probleme löst – mit oder ohne Code. Oder vermitteln, wie man unter verschiedenen Lösungen die Beste auswählt.

Die anderen halten dagegen, dass „Lesen zu können“ die Grundlage sei, um Literatur zu verstehen. Folglich vermittele das Programmieren die Grundlage, um die digitale Welt besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Wenn Codes zum Beispiel darüber entscheiden, welche Nachrichten zu uns gelangen und welche nicht, dann sollten wir als selbstbestimmte Bürger verstehen, wie dieser Code funktioniert, argumentiert der Geschäftsgründer Stephan Noller.

Wozu der Roboter?

Programmiersprachen bestehen aus Code und Syntax, sind für Kinder folglich sehr abstrakt und schwer verständlich. Wie Codes funktionieren, kann mit einer visuellen Oberfläche wie Scratch kinderleicht dargestellt werden. Die Codes können in Blöcken verschoben und miteinander verknüpft werden, Variablen und Grafiken beliebig ausgetauscht werden. So kann man mit wenigen Klicks eine Katze zum Bellen oder Miauen bringen. Noch anschaulicher wird das Programmieren, wenn durch Code bzw. Befehle ein haptisches Objekt gesteuert werden kann. Dieses Konzept verfolgen die Hersteller von Spielzeug-Robotern wie Dash oder Lego Boost. Alle Roboter haben gemein, dass sie über dazugehörige Apps gesteuert und programmiert werden können.

Per Befehl fahren, lachen, blinken oder greifen die Roboter. Die Befehle lassen sich über Wenn-Dann-Ketten miteinander verknüpfen. Den Dash-Roboter kann man so programmieren, dass er stehen bleibt, wenn man von vorne schubst und dass er losfährt, wenn man von hinten schubst. Um die einzelnen Befehle besser kennenzulernen, bieten die zu den Robotern gehörenden Apps Kurse an, in denen Kinder Level für Level die einzelnen Funktionen kennenlernen und ausprobieren können. Die Kurse sind wie Spiele aufgebaut: Die Kinder werden dadurch motiviert, alle Funktionen zu erkunden. Danach können sie eigenständig den Roboter über Befehle steuern, ihn zum Beispiel über Hindernisparcours lotsen, die man auf dem Wohnzimmerboden aufgebaut hat.

Manche Eltern halten Roboter für „typisches Jungenspielzeug“. Sprechen die Roboter auch Mädchen an?

Die in dem Artikel vorgestellten Roboter sind für Mädchen und Jungen gleichermaßen geeignet. Ihr Design vermeidet bewusst geschlechtsspezifische Klischees. Stattdessen sind die Roboter als neutrale Lernwerkzeuge konzipiert, die Mädchen und Jungen gleichermaßen ansprechen. Besonders beim Dash haben die Entwickler darauf geachtet, dass sein äußeres Erscheinungsbild auch Mädchen anspricht. Nach mehreren Anwendertests haben die Designer des Roboters sich entschlossen, dessen Räder unten im Gehäuse zu verstecken. Der Roboter sollte von Mädchen nicht als typisches „Jungsspielzeug“ wahrgenommen werden, sondern mehr als Lebewesen mit eigenem Charakter.

Was kommt auf die Eltern zu, wenn sie sich für ihre Jüngsten einen Roboter zulegen?

Die vorgestellten Roboter können je nach Alter nach und nach komplett alleine vom Kind bedient werden. Die Apps erklären Schritt für Schritt, wie die Roboter bewegt und programmiert werden müssen. Schöner für Kinder und Eltern ist es aber, wenn Eltern ihre Kinder zumindest am Anfang begleiten. Gerade bei komplexeren Aufgabestellungen, die fortgeschrittene Lesefähigkeit erfordern, können Mama und Papa wichtige Tipps geben. Welche Erfahrungen Eltern mit den Robotern machen, erfährt man auf den Blogs Mamaskind.de und geborgen-wachsen.de.

Ab welchem Alter sind die Roboter geeignet?

Nach Angaben der Hersteller ist Lego Boost ab 7 Jahren, Dash ab 5 Jahren geeignet.

Welche Alternativen gibt es?

Neben den im Artikel vorgestellten Robotern existieren unzählige Varianten im Form von Bienen, Drohnen, Baukästen und fertigen Robotern. Preislich liegen diese zwischen 100 und 200 Euro. Bei der Anschaffung sollte man sich überlegen, was im Vordergrund stehen soll: das Basteln, das Programmieren oder die eingebauten Spiele. Je nach Hersteller setzt hier jeder Hersteller andere Schwerpunkte: bei Lego ist es das Basteln und Spielen, bei Dash das Bedienen und Programmieren.

Fazit: Spielspaß und Bildung in einem

Wer beim Programmieren an Hacker und Zeilen von Code denkt, wird von den Geräten wie Dash und Co positiv überrascht. Kinder können mit solchen Geräten eine ganze Zeit lang Spaß haben – auch ohne zu Programmieren. Die mitgelieferten Apps vermitteln eine spielerische Nutzung der Roboter und erlauben eine kinderleichte Bedienung der Geräte. Wer früher ein ferngesteuertes Auto oder eine Modelleisenbahn sein Eigen nannte, weiß dass man mit fahrendem Gerät stundenlang beschäftigt sein kann. Die Apps vermitteln einen Einstieg in die Welt des Programmierens: wie mit der Verknüpfung von Befehlen („Fahre vorwärts – Blinke 2 x – Sage: ‚Hallo‘“) Aufgaben gelöst werden können. Das fördert das logische Denken und macht Zusammenhänge begreifbar. Es ist ein spielerischer Zugang, der freilich noch wenig mit dem Erlernen einer Programmiersprache zu tun hat.